oTTo lehnt sich zurück - wie war das eigentlich genau ?

 oTTo, bald 55 Jahre alt. Voll im Saft, gesund und eigentlich ganz glücklich.

Ja - wie war das eigentlich ? Die ganze Sache mit Corona ?

Klar, es muss an dieser Stelle mal klar gesagt werden: WIR waren ALLE überfordert. Alle. Diejenigen, die Angst hatten vor dieser weltweiten Pandemie, vor diesem relativ unbekannten Virus. Diejenigen, welche sich - aus Unwissen und Verzweiflung vermutlich - eher den Verschwörungen zuwendeten. Und jene, die einfach das taten was man ihnen zu tun sagte. Nicht viel überlegten, weil sie grundsätzlich Vertrauen in die Regierungen und Behörden aller Länder weltweit hatten. All die Regierungen, welche noch ein paar Wochen vor dem Ausbruch doch in den Augen der allermeisten - auch der Zweifler - das meiste gar nicht so schlecht gemacht hatten. Waren sie doch in den meisten Fällen allesamt demokratisch gewählte Regierungen.

Warum sollten sich diese Menschen, in ihrer Art und oft in der politischen Ausrichtungen und in den Prioritäten - je nach Land und Gegend - sehr unterschiedlich, plötzlich Mitglieder einer weltweiten Verschwörung sein, gesteuert von Aliens, mächtigen Menschen oder Clans sein ? Plötzlich nur noch ein Interesse haben - die Menschen zu unterdrücken ?

Sie alle, die einander vorher teilweise überhaupt nicht verstanden hatten, teilweise gar feindlich gegenüber gestanden sind.

Aber sie alle taten etwas, was aus heutiger Sicht aus als grossartig bezeichnet werden darf. Sie taten das BESTE für ihr jeweiliges Volk. Auch sie waren überfordert von dieser neuen Situation und Krise, die es in dieser Art noch nie zuvor gegeben hatte. Doch sie handelten. Auch wenn das eine oder andere heute vermutlich anders angegangen würde ... sie würden es wieder tun und hin stehen, Verantwortung übernehmen und wieder handeln - mit dem Wissen, dass auch diesmal einiges in der Rückblende anders gemacht würde. 

Das nennen wir DENKEN, LERNEN. Denkt oTTo und bedauert es ein wenig, dass es auch in den aktuellen Tagen bedauerlicherweise immer noch Menschen gibt, die zwar alles besser wissen - aber nichts, gar nichts für das Allgemeinwohl beitragen, indem sie destruktiv nur verurteilen und bekämpfen.

Es fehlt das MITEINANDER - denkt oTTO. 

oTTo und die Corona-Toten

 oTTo, 24 jährig, in einer Beziehung. oTTo fühlt sich noch jung aber nicht mehr so jung. So jung, dass er jeden Tag raus müsste aus der Wohnung der Eltern. Raus irgendwo auf die Strasse. Einfach nur raus aus dem Horror des Eingeschlossenseins. Raus in ein Raus, in dem alles verboten scheint. In ein Raus, in dem jede Freude unterdrückt wird oder zumindest eingeschränkt wird. Dafür hat oTTo gewisses Verständnis. Für diese jungen Leute, für diese Scheisssituation.

Aber derselbe oTTo ist äusserst empört, wenn er hört, mehr oder weniger zufällig, dass sich einige dieser jungen Menschen wünschen, dass die Alten und die Kranken und Krüppel (damit ist vermutlich die Risikogruppe gemeint) verrecken sollen, damit der "Fun" wieder auf die Strasse zurückkehren kann. Menschen, die nicht verstehen wollen, dass die andern Menschen (Risikopatienten) nichts, aber auch gar nichts dafür können, dass sie Risikogruppe sind. Menschen, die absolut nicht verstehen, dass es nur wenige Jahre dauern wird, bis auch sie zu einer Gruppe gehören, die von den Jungen belächelt werden wird. Weil die Jungen immer anders sein wollen als die nicht mehr ganz Jungen. So war das immer und so wirds auch in Zukunft sein.

Am schlimmsten aber sind die älteren Menschen, die sich jetzt scheinheilig auf die Seite der Jungen schlagen, nur um als Wutbürger, Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme oder sog. Querdenker ihre Überforderung in Form von Agression und Wut kundzutun. Menschen die meinen den Jungen zu helfen, obwohl sie selber eigentlich am meisten Hilfe benötigen würden. Denn - und oTTo kennt ein paar von denen - noch vor nicht so langer Zeit waren sie tendentiell und oft prinzipiell gegen alles, was von jungen Menschen kam. Scheinheitigkeit zum schreien.

Und oTTo wünscht sich, dass diese Menschen endlich den Schalter bei "Denken" auf "an" drehen mögen. So rasch es geht und so konsequent es geht. Ja das wünscht sich oTTo.

Und oTTo fragt sich leise, ob man denn immer für alles Verständnis haben muss ? Immer und gerade in diesen Zeiten im Speziellen.



OttO ist empört - ein wenig - Corona und die Spinner

OttO, 31 Jahre jung, das Leben noch vormsich. Gesund, oft glücklich, kritisch und offen, in einer festen Beziehung jnd mit einem Job, der ihm gefällt. Meistens jedenfalls.
OttO liest viel in letzter Zeit. Er liest von verwirrten Menschen, die hassen, schimpfen, toben, trotzen. Menschen, die aus der Bahn geworfen worden sind. Menschen, die sich aus der Bahn werfen liessen. Menschen, die Dinge behaupten, welche sie selber vor 5-6 Monaten nie geglaubt hätten, ja laut herausgelacht hätten sie vermutlich und den rechten Zeigefinger irgendwo am Kopf in eindeutiger Manier platziert. Und jetzt laufen sie rechten Hetzern hinterher und labbern was von Freiheit, freiem Denken und Querdenken, sie sehen eine globale Verschwörung von Herrschern, Mächtigen und Bill Gatigen, die die Welt und vor allem die Menschheit unterwerfen wollen. Sie sprechen von Diktatur und haben keine Ahnung, was es heisst, in einer wirklichen Diktatur zu leben. Sie schwafeln von eingeschränkter Meinungsfreiheit und merken nicht, dass gerade ihr Geschwafel Teil einer tolerierten und gelebten Meinungsfreiheit ist. Sie sind zur Bahn hinaus geworfen worden. Und sie nerven allesamt. Sie nerven sehr viele Menschen in den europäischen Ländern. Sie nerven OttO immer wieder aufs neue.
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